Großes Theater im K4

Ein in die Jahre gekommener Oldtimer mitten auf der Bühne und die frankophile Atmosphäre versetzen den Besucher gleich beim Betreten der K4-Theaterbühne in eine andere Zeit und in eine andere Gegend – nämlich nach Frankreich zu Beginn der 1920er Jahre.
Als sich das Fahrzeug in Bewegung setzt, spürt man geradezu das unwegsame Gelände und rückwärts vorbeiziehende Fußgänger sorgen dafür, dass man sehr rasch in eine andere Welt eintaucht, Raum und Zeit vergisst. – Dieser gelungene Einstieg verspricht einen amüsanten, unterhaltsamen Theaterabend, der aber – ähnlich wie der Oldtimer - nicht recht auf Touren kommt. Wie so oft gelingt es aber dem Theaterensemble rund um David Wright und Margarete Krysl mit einer guten Rollenverteilung eine berührende Geschichte über eine Arztpraxis mit einem gewinnbringenden Geschäftsmodell zu erzählen.

Sehr überzeugend und „bewundernswert, wie sie Theater spielt“ brilliert Lisa Tandinger in der Rolle der Madame le docteur. Als Ärztin, der man auf der Bühne lieber nicht begegnen will, wird sie, beratend von ihrem Bühnen- und Lebenspartner Michael Lechner, bei dem Brotberuf und Schauspiel zeitweise verschmelzen, unterstützt. Mit Erik Haydn und Beatrix Steinberger stehen ihnen Bühnenpartner gegenüber, die in den Rollen ihrer wenig erfolgreichen Vorgänger überzeugen.
Erwähnenswert Georg Brack, der Chauffeur, quirlige Dorfbewohner und Hoteljunge, der dem Altersschnitt des Ensembles ebenso gut tut, wie der noch jüngere Leon Rossa.
Die „Adelige“ Annemarie Penzenauer-Griessler, die „Großbäuerin“ Alexandra Ziegelwagner und der „Lehrer“ Manfred Ziegelwagner sorgen für amüsante und auch Mitleid erweckende Momente. Über gute Geschäfte mit der Krankheit freuen sich die „Apothekerin“ Cornelia Tschepp und die „Hotelbesitzerin“ Andrea Maier-Fuchs.
Markus Ecker, Maria Kasser, Elisabeth Lanschützer und Ralf vervollständigen das Ensemble auf der Bühne.
Hinter den Kulissen haben Josef Kasser und Leopold Wagner wieder eine Theaterwelt mitten ins K4 gezaubert, die von Franz Hörmann bestens beleuchtet und mit Tonelementen versehen wird. Für perfektes Hairstyling sorgen Sarah und ihr Team. Um die Bewirtung kümmert sich Tonis Bier- und Weinstube.

Alles in allem – ein sehr gelungener Theaterabend, der einmal mehr zeigt, was eine kleine, engagierte Gruppe mit Hilfe zahlreicher Unterstützer zu leisten vermag. Großes Theater im K4, das für 4 Abende zur Kleinkunstbühne wird.

​Mag. Christian Haydn

Fotos: Karl Pech

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